Am 24. April 2024 hatten wir Herrn Winkelmann, Richter am Amtsgericht Ansbach, zu Gast bei uns in der Schule – sein aktuelles und hochbrisantes Thema lautete „Mach dein Handy nicht zur Waffe“.
Alle Klassen der Berufsvorbereitung hörten interessiert seinem Vortrag zu und intensivierten das Thema anschließend im Klassenzimmer. Schnell sind Fotos gemacht und verteilt ohne, dass man sich darüber im Klaren ist, dass man sich strafbar macht. Zum Beispiel wird das Verschicken von pornografischen Bildern an Freunde unter 14 Jahren als sexueller Missbrauch von Kindern bestraft und auch unter 18 Jahren ist es strafbar. Werden Opfer einer Straftat, die verletzt auf dem Boden liegen, fotografiert, kann dies sogar als Beihilfe zur Körperverletzung gewertet werden. Finger weg von Hass- und Gewaltvideos, mahnt Herr Winkelmann, sie haben auf dem Handy nichts verloren.
Er betont, dass jeder ein Recht auf sein eigenes Bild hat und Fotos oder Videos nicht heimlich gemacht und verteilt werden dürfen. Auch hier handelt es sich um eine Straftat – egal, ob die Aufnahmen im Klassenzimmer oder an einem anderen Ort gemacht wurden. Das Schreiben beleidigender Kommentare und sogar das Liken oder Teilen von Beleidigungen anderer Personen sind ebenfalls strafbar.
Herr Winkelmann warnt davor, illegal Filme, etc. herunterzuladen. Es ist immer besser ein paar Euro für gute Filme zu bezahlen als hinterher im Gerichtssaal zu landen.
Die Folgen der Straftaten können für 14 bis 17-Jährige sein, dass das Handy von der Polizei beschlagnahmt wird und man es nicht wieder bekommt. Je nach Straftat muss man für mehrere Tage oder Wochen in den Arrest oder ins Jugendgefängnis. Ein Eintrag ins Erziehungs- oder Bundeszentralregister kann später bei einer Bewerbung um eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz dazu führen, dass man die Stelle nicht bekommt. Ab 18 Jahren drohen hohe Geld- oder Freiheitsstrafen.
Herr Winkelmanns Fazit lautet: Nutze dein Handy, wofür es gedacht ist: zum Telefonieren, Chatten, Spielen. Aber lass die Finger von allem, was nicht geht und strafbar ist und behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest!
Bericht und Fotos: Inge Bühler-Saal, StDin