Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Bereits seit sehr vielen Jahre besuchen Berufsschüler des Lycée Agricole aus St. Yrieix die agrarwirtschaftliche Außenstelle des BSZ Ansbach-Triesdorf am Standort Triesdorf. Die Schüler und Schülerinnen kamen diesmal aus den beiden Ausbildungsrichtungen Landwirtschaft und Fachkraft Agrarservice. Begleitet wurden die 35 Schüler und Schülerinnen von 4 Lehrkräften. Begleitet wurde die Gruppe von Gaeton Chaput, Nathan Moubeche, Marie – Odile Le- Tellier und Nicolas Cartierund.

Als dauerhafte Dolmetscher stand Frau Hoppe zur Verfügung. Als weitere Dolmetscher standen am Dienstag beim gemeinsamen Tag in Triesdorf in den Lehranstalten und am Freitag am Empfang beim Regierungspräsidenten Forster Frau Feja von der Regierung zur Verfügung.

Die französische Gruppe erwiderte den Besuch von unseren Schülern aus den Bereichen Landwirtschaft, Fachkraft Agrarservice und Milchwirtschaft, die im März im Limousin waren. Der gegenseitige Austausch innerhalb von wenigen Wochen bewährt sich jedes Jahr aufs Neue. Gerade im Bereich der Agrarwirtschaft mit seinem sehr hohen Anteil an europäischen Regelungen ist es wichtig, sein Berufsfeld auch in anderen Ländern zu erfahren.

Dank der Förderung durch den Bezirk Mittelfranken und des Deutsch-Französischen Jugendwerkes ist dieser Schüleraustausch zwischen den beiden beruflichen Schulen auch finanziell für die Schüler möglich. Da unsere Schüler während der Ausbildung in der Regel auswärts untergebracht sind, ist das verfügbare Einkommen in dieser Zeit doch recht gering.

Die Grundlage für das Programm liefert immer die Arbeitssitzung der beteiligten Lehrkräfte, die bei jedem Austausch eingeplant wird. Daraus haben die deutschen Schüler unseres BGJ-Agrar-wirtschaft, unter Leitung von ihrem Klassenlehrer Stefan Weik zusammen mit Waldemar Hein für ihre Gäste ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Die Schüler des BGJ haben im kommenden Schuljahr die Möglichkeit mit nach Frankreich zu fahren. Für diese Besuchswoche haben sie als Projekt mehrere Präsentationen vorbereitet, in denen die Ausbildung, die Region und auch einige typische mittelfränkische Familienbetriebe vorgestellt wurden. Das BGJ hat die französische Gruppe auch am Montag auf 3 BGJ-Betrieben begleitet, genauso wie am Donnerstag, als gemeinsam die Firma Deutz Fahr in Lauingen und am Nachmittag dann eine etwas andere Tierhaltung, nämlich die Straußenhaltung, besichtigt wurde.

Diese gemeinsame Besichtigung von landwirtschaftlichen Betrieben, da das Kennenlernen der Arbeitswelt im Nachbarland als Hauptziel des Austausches darstellt, bietet den deutschen und französischen Schülern auch die Plattform die jeweils andere Gruppe zwanglos kennen zu lernen.

Am Montag, den 29.04.2024 starteten wir unser gemeinsames Programm mit einem Besuch unserer Berufsschule in Ansbach. Hier führten die BGJ-Schüler die Klasse durch das Schulgebäude und im Anschluss wurden dann anhand verschiedener Präsentationen der Schüler das duales Ausbildungssystem in Deutschland anschaulich erklärt.

Im Anschluss daran starteten das BGJ und die französische Gruppe gemeinsam Ihre Besichtigungstour durch 3 verschiedene BGJ-Betriebe.

Bei dem Betrieb Stefan Brand in Gailroth bekamen wir, aufgeteilt in 2 Gruppen eine großartige Führung im Bereich Ackerbau, Schweinehaltung, Biogas und Lohnbetrieb. Danach wurden wir mit Leckereien vom Grill hervorragend bewirtet. Nach der Mittagspause fuhren wir dann weiter zum Milchviehbetrieb der Familie Zeh in Heilbronn bei Feuchtwangen. Auch hier wurden uns die verschiedenen Bereiche der Milchviehhaltung genau vorgestellt. Familie Zeh milkt mit einem Melkroboter und hat ein ganz besonderes Augenmerk auf die Kälberaufzucht. Auch hier wurden wir mit Joghurt, Bananenmilch und anderen Milchgetränken verwöhnt.

Der Betrieb Hirsch in St. Ullrich als Lohnunternehmer und Betreiber einer Bullen-, Enten- und Gänsemast vollendete dann die Besichtigungstour durch unsere Region. Die Familie Hirsch verköstigte uns dann zum gemeinsamen Ausklang mit Burger aus ihrem eigenen Rindfleisch. Nach dem gemeinsamen Abendessen führten wir hier auf dem Betrieb noch einige gemeinsame Geländespiele in deutsch/französischen Gruppen durch. Gegen 21 Uhr ging dann ein sehr eindrucksvoller und gelungener Tag zu Ende. Hier möchte ich Stefan Weik für die hervorragende Organisation danken.

Die sportlichen Aktivitäten am ersten Tag legten die Grundlage dafür, dass der Kontakt zwischen deutschen und französischen Schülern trotz der Sprachschwierigkeiten im Laufe der Woche immer besser wurde. Ein Grund für den guten Kontakt zwischen den deutschen und den französischen Schülern ist natürlich auch die Unterbringung der französischen Gäste in den Internatsgebäuden in Triesdorf. Vom neuen Schülerwohnheim und seinen Möglichkeiten, besonders auch im Freizeitbereich, waren unsere Gäste begeistert. Es war schön zu erleben, dass auch unsere Schüler, die nicht direkt am Austausch beteiligt waren, sich mit viel Engagement einbrachten.

Am Dienstag, den 30.04.2024 waren die landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf mit Fachzentrum für Energie und Landtechnik, Tierhaltung fest in das Programm integriert. Herr Heinz führte in hervorragender Weise die Gruppe mehrstündig über das Gelände. Großes Interesse fand auch die Besichtigung des sehr modernen Milchgewinnungszentrums und die neu erstellten Gebäude des FEL mit ihren großdimensionierten Hallen.

Nach dem Mittagessen in der Mensa wurde dann von Julie Hoppe der Schulstandort Triesdorf anhand einer Präsentation sehr detailliert und anschaulich erklärt. Da in unserer Partnerschule der Obstanbau auch eine wichtige Rolle spielt statteten wir danach dem Pomoretum einen Besuch ab. Hier erklärte Herr Steiger die wichtigsten Aufgaben des Pomoretums anhand der verschiedenen Bereiche. Beindruckt von der Sortenvielfalt diskutierte die Gruppe bei einer Apfelsaftverkostung noch das eine oder andere Detail.

Nach dem Abendessen in Triesdorf machten wir uns gemeinsam mit Schülern aus dem Tierpflegebereich noch auf den Weg zur Vogelinsel nach Muhr am See, um hier durch eine Führung die Entstehung und die momentane Vogelwelt vermittelt zu bekommen. Begleitet hat uns hier Beate Horndasch als zweite Dolmetscherin für die Gruppenteilung.

Die Schüler/innen wurden alle mit Ferngläsern ausgestattet, um auch eigenständig die Vögel beobachten zu können.

Der Mittwoch, 01.05.2024 begann nach dem Frühstück mit der Busfahrt ins Dokuzentrum nach Nürnberg, wo wir durch 2 französisch sprechende Führer durch das Gelände geführt wurden. Bei dem mehrstündigen Rundgang konnte man die wahnwitzigen Ideen und Gedanken der damaligen Naziherrschaft spüren. Alle waren sich einig, dass solche Dinge nie mehr passieren dürfen. Genau ist auch die Aufgabe des Dokuzentrums.

Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Bus zum Betrieb Hein im nahen Baden-Württemberg. In diesem Betrieb werden seit mehreren Jahren Kichererbsen angebaut und danach verarbeitet zu hofeigenen Produkten wie Falafelmix, Nudeln und Kichererbsenmehl. Nach einer Besichtigung der Flächen wurde im Dorfgemeinschaftraum noch die Vermarktung und die Werbung mit einer Präsentation näher beleuchtet. Im Anschluss wurde mit tatkräftiger Hilfe von Frau Wegert, unserer Verwaltungsangestellten in Triesdorf, ein Abendessen, unter anderem mit Kichererbsensalat und zum Nachtisch mit Kicherbsenwaffeln genossen, bevor die Gruppe dann wieder die Rückfahrt nach Triesdorf antrat.

Am Donnerstag, den 02.05.2024 startete dann die französische Gruppe zusammen mit dem BGJ sehr früh Richtung Ulm. In Lauingen wurde dann das Schlepperwerk der Firma Same Deutz Fahr in 2 Gruppen besichtigt. Eindrucksvoll verfolgten wir den Weg eines Schleppers von der Bestellung bis zur Auslieferung. Dankenswerter Weise wurden wir hier in der Werkskantine zum Mittagessen eingeladen. Manch einer Schüler nutzte dann den Fanartikelverkauf noch zu einem persönlichen Einkauf.

Bevor wir dann um 14.30 Uhr bei der Straußenfarm in Leipheim eintrafen, erklärte Horst Lochner sich kurzfristig bereit den Schülern beider Gruppen noch die Moor Wiedervernässung und die Pflege dieser Landschaft nahe Leipheim zu zeigen.

Auf der Straußenfarm sahen wir dann die Entwicklung dieser imposanten Tiere vom Ei bis zum erwachsenen Strauß. Wir bekamen sehr detailliertes Wissen über diese doch in Deutschland nicht so häufig vorkommenden Tiere.

Zum Abendessen genossen wir dann Wurstsalat oder Leberkäs aus Straußenfleisch. Beeindruckt und erfüllt kehrten wir dann Spätabends nach Triesdorf zurück.

Am Freitag, den 03.05.2024 ließen wir die Austauschwoche vormittags mit einem Besuch im Freilandmuseum in Bad Windsheim ausklingen. Hier konnten sich die Schüler/innen, aufgeteilt in 2 Gruppen, durch eine fachkundige Führung einen Eindruck über die bäuerliche Geschichte in Mittelfranken gewinnen.

Diese Führungen und der Eintritt ins Freilandmuseum wurde dankenswerter Weise komplett vom Bezirk Mittelfranken bezahlt.

Im zeitigen Nachmittag wurde die Gruppe dann vom Bezirkstagspräsident Forster empfangen. Herr Forster würdigte in seiner Ansprache den Austausch als gelungenes Jahrzehntelanges Projekt zum Wohle der jungen Erwachsenen. Er lies keinen Zweifel dran, dass gerade in der momentanen weltpolitischen Lage solche Möglichkeiten der Begegnung für das gegenseitige Verständnis von sehr hoher Bedeutung und Wichtigkeit sind.

Im Spätnachmittag konnte die Gruppe dann noch eigenständig die Innenstadt von Ansbach erkunden und das eine oder andere Mitbringsel für ihre Familien daheim kaufen.

Da wir abends nach dem regulären Mensabetrieb zurück nach Triesdorf kamen hatten wir für ein gemeinsames Abendessen Lunchpakete bekommen, welche wir dann in einem großen Klassenzimmer gemeinsam in lustiger Runde genossen.

Die Abende und auch die längeren Busfahrten wurden von den beteiligten Lehrkräften und Betreuer zu einer rückblickenden Auswertung dieser Begegnung und einer Programmdiskussion für den Austausch im nächsten Schuljahr genutzt. Ein gemeinsames Abendessen im Gasthaus Sammeth am Freitagabend wurde zum regen Austausch untereinander genutzt. Hier wurden die Besuchstermine 2025 abgestimmt und die ersten Programmschwerpunkte festgelegt.

Alle Lehrkräfte stehen voll hinter diesem Austausch und möchten ihn noch sehr lange fortsetzen. Dafür nehmen wir auch die recht lange Busfahrt jedes Jahr in Kauf.

Wie immer verging diese Woche sehr schnell und alle Beteiligten freuen sich schon auf die nächste Austauschrunde im Jahr 2025.

Bericht: Waldemar Hein (FL)

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