Am Dienstag, 30. Januar 2019, war es endlich so weit: das Team um Ahmad Mansour, Berlin, kam zu uns an das Staatliche Berufliche Schulzentrum Ansbach-Triesdorf, in die Klassen BIK11a und c. „Re-think – Freiheit beginnt im Kopf“, ist die Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention (MIND prevention), die 2017 von Beatrice und Ahmad Mansour gegründet wurde. Es werden Konzepte entwickelt, um Werte und Grundsätze dieser Gesellschaft den Menschen, die nach Deutschland einwandern, zu vermitteln.
Gespannt empfingen unsere Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen und ihre Lehrkräfte das Team aus Berlin. Nach der Vorstellungsrunde wurden in verschiedenen Rollenspielen Problemsituationen dargestellt, die zur Diskussion und zu einem intensiven Meinungsaustausch anregten.
In dem ersten Rollenspiel ging es um die Situation zwischen einem strengen Vater und seinem erwachsenen Sohn, der in der Schule scheitert. Sehr schnell kam die Frage auf, wo der Unterschied zwischen Angst vor dem Vater und Respekt vor dem Vater liegt. Ein Schüler formulierte treffend „Strafen hilft dem Sohn ja nichts – er braucht Unterstützung, Anerkennung und Zuneigung.“ Die vorgeschlagene Lösung, der Vater solle den Sohn verheiraten, dann müsste er Verantwortung übernehmen, bringe in der Realität nichts. Die jungen Männer würden sich – nach der Erfahrung des Teams – nicht ändern.
Mit großer Aufmerksamkeit wurde das nächste Rollenspiel verfolgt: Der arabische Sohn möchte eine deutsche Frau heiraten – und der Vater ist dagegen. Es entstand eine rege Diskussion bei der sich die Schüler schnell einig waren, dass für die Ehe der Charakter der Partner wichtig ist und nicht die Staatsangehörigkeit.
Im dritten Rollenspiel ging es auch um die Frage nach der richtigen Religion und vor allem um die Frage „Wer ist ein guter und richtiger Freund“?
Die Rückmeldungen zu diesem zweistündigen Projekt waren durchwegs positiv und es wurde im Anschluss daran in den Klassenzimmern mit den Lehrkräften noch viel diskutiert und über die Rollenspiele gesprochen.
Im März wird das Projekt weitergeführt. Die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler freuen sich schon sehr auf die Fortsetzung.
Bericht und Fotos: Inge Bühler-Saal, StDin