Bleilochstausee und Völkerschlachtdenkmal
Auf unserer Exkursion nach Leipzig war der erste Stopp am Bleilochstausee, dort wurden wir von einem ehemaligen Mitarbeiter herumgeführt. Die Staumauer wurde damals vorrangig als Hochwasserschutz gebaut, die Verwendung zur Stromerzeugung kam erst später hinzu. Die Leistung des Kraftwerks liegt bei 40 MW je Maschinensatz, es gibt zwei Maschinensätze mit jeweils zwei Francis Turbinen.
Die 65 Meter hohe Staumauer ist in acht Blöcke unterteilt und mit Dehnungsfugen versehen. Die Bewegung der Mauer wird über Lote im inneren überwacht. Desweitern wird das anfallende Sickerwasser gemessen und abgeleitet.
Anschließend ging es weiter zum Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Das Denkmal wurde 1913 erbaut und soll an die Völkerschlacht erinnern, die im Jahr 1813 stattfand. In der Schlacht zwischen Napoleon und den vereinten Mächten aus Russland, Schweden und Österreich fielen rund 500.000 Soldaten. Nach der Niederlage in dieser Schlacht musste Napoleon seinen Feldzug beenden. Das Denkmal steht heute unweit der Stelle, an der Napoleon seinen Gefechtstand hatte.
Stadtführung Leipzig
Hauptbahnhof Leipzig
Der Hauptbahnhof liegt zentral in Leipzig und ist einer der größten Bahnhöfe Deutschlands. Das Gebäude ist eine Mischung aus historischer Architektur und modernen Design, mit über 26 Bahnsteigen und einer riesigen Einkaufspassage, die über 140 Geschäfte und Restaurants beherbergt.
Das Fregehaus
Das Fregehaus benannt nach dem Mathematiker Gottlob Frege, ist ein beeindruckendes Bauwerk Leipzig. Es liegt in der Nähe des Marktplatzes und ist bekannt für seine barocke Fassade. Das Gebäude wurde 1707 bis 1709 erbaut und im Zweiten Weltkrieg beschädigt, doch es wurde sorgfältig restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. Es wird momentan als Hotel genutzt.
Das Romanushaus
Das Romanushaus ist ein im Renaissance Stil gebaute Gebäude und ein historisches Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1702-1704 für den Kaufmann Johann Friedrich Romanus erbaut und ist bekannt für seine reich verzierte Fassade und den beeindruckenden Innenhof. Es beherbergt heute verschiedene Geschäfte und ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen.
Bergbau-Technik-Park in Großpösna
Am zweiten Tag unserer Leipzig Exkursion fuhren wir zu einem ehemaligen Tagebau.
Der Bergbau-Technik-Park in Großpösna bietet faszinierende Einblicke in die Geschichte des Braunkohlebergbaus in der Region. Während unserer Führung erhielten wir wertvolle Informationen über einige der beeindruckendsten Maschinen, die in diesem Bergbau verwendet wurden:
Unsere Führung wurde von einem äußerst kompetenten und engagierten ehemaligen Mitarbeiter des Bergbaus geleitet. Dieser hat sich nach seiner Lehre zum Lokführer später mit einem Bergbau Studium zum Abteilungsleiter hochgearbeitet.
Braunkohle ist ein fossiler Brennstoff, der vor Millionen von Jahren aus pflanzlichen Ablagerungen unter Druck und Hitze entstanden ist. Diese Entstehung dauerte sehr lange und führte zur Bildung der Braunkohlevorkommen in der Region. Aufgrund ihres hohen Energiegehalts war Braunkohle im industriellen Zeitalter von großer Bedeutung und diente als wichtiger Energieträger für die Strom- und Wärmegewinnung.
Braunkohle spielte eine entscheidende Rolle in der industriellen Entwicklung. Sie lieferte die Energie, die für die Stromerzeugung und den Betrieb von Maschinen benötigt wurde. Insbesondere in der Region Sachsen war Braunkohle ein Motor für das Wirtschaftswachstum und half, die Versorgung mit Energie sicherzustellen.
Mit dem Rückgang des Braunkohleabbaus wurde die Renaturierung der Tagebaugruben zu einem wichtigen Anliegen. Das Ziel ist es, die Umweltauswirkungen des Bergbaus zu minimieren und das Gelände in einen naturnahen Zustand zurückzuführen. Dies beinhaltet die Rekultivierung des Bodens, die Wiederherstellung von Seen und Lebensräumen für Pflanzen und Tiere sowie die Schaffung von Erholungsgebieten.
Der Schaufelradbagger ist ein Gigant in der Welt des Bergbaus. Er wurde hauptsächlich zur Gewinnung von Braunkohle eingesetzt. Dieses gewaltige Maschinenteil hat ein riesiges Schaufelrad, das durchschnittlich 3000 m³ Abraum pro Stunde förderte.
Der Absetzer, auch als "Förderbrücke" bekannt, spielte eine entscheidende Rolle beim Verladen und Abtransport der geförderten Braunkohle. Diese Maschine konnte die Kohle auf Förderbänder befördern, um sie dann in Züge zu laden.
Die Elektrolokomotiven wurden in den Bergwerken verwendet, um Waggons voller Kohle oder Abraum zu bewegen. Sie waren effizient und umweltfreundlich und spielten eine wichtige Rolle im Transport der Rohstoffe innerhalb des Bergwerks.
Baustilkunde in Leipzig
Am zweiten Tag unseres Leipzig Ausfluges waren wir, die Technikerklassen der UET1 und UET2 in der Stadt Leipzig unterwegs, um etwas über die verschiedenen beeindruckenden Baustile der zahlreichen Gebäude zu lernen.
Auf unserer ca. zweistündigen Stadtführung liefen wir mehrere, vorher eingeplante, Ziele an, zu denen uns Frau Wölkel dann einige interessante Informationen gegeben hat.
In den unten gezeigten Aufnahmen sind die Gebäude zu erkennen, die wir besucht haben mit den Infos zu den verschiedenen Baustilen.
Exkursion nach „Little-Berlin“
Mödlareuth, ein kleines Dorf an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen, war der Abschluss unserer UET-Bildungsfahrt nach Leipzig. Am Freitag, den 13.10.2023 erhielten wir einen geschichtlichen Einblick in die Spaltung Mödlareuths.
Zu Beginn bekamen wir durch einen Vortrag sowie einen Kurzfilm einen Überblick der geschichtsträchtigen Ereignisse, die sich in diesem idyllischen 50 Seelendorf zugetragen haben. Da sich Mödlareuth schon seit Jahrhunderten durch die Landesgrenze von Bayern und Thüringen teilt, wurde zu Zeiten des Kalten Kriegs eine Grenzmauer durch den Ortskern errichtet.
Insgesamt wurde die BRD durch eine 1400 km lange geschlossene Grenze von der DDR getrennt. 30 Kilometer davon bestanden aus einer Betonmauer, wovon 700 Meter in Mödlareuth Familien und Freunde auseinanderrissen. Das im Vortrag vermittelte Wissen wurde durch eine Begehung der Außenanlage vertieft. Die Grenzzone erstreckte sich früher über 5,5 Kilometer, welche im Maßstab 1:100 nachgebildet wurde.
Als Symbol des Getrenntseins und der Entfremdung stehen noch heute rund um die Gedenkstätte zahlreiche Relikte der deutschen Teilung von 1945 bis 1989. Auch Teile der Mauer und des Grenzstreifens im Ostteil des Dorfes sind erhalten geblieben. Nach wie vor bildet der Tannbach die Landesgrenze zwischen den Freistaaten Bayern und Thüringen.
Wir waren sehr erstaunt wie viel deutsche Geschichte in diesem kleinen Ort steckt. 1983 besuchte der damalige US-Vizepräsident George Bush Sr. Mödlareuth und bezeichnete das Örtchen aufgrund der Ähnlichkeit zu Berlin als „Little-Berlin“.
Ab 2025 können die Vorträge und Ausstellungen in einem neu gebauten Museum gehört und besichtigt werden.
Bilder und Bericht:
Louis Rückel, Simon Igel, Alexander Pfeiffer, Luis Freitag, Marcel Scheuber,