Windradtest an der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg
Am 16. Januar 2020 trafen sich die Lehrkräfte und die Schüler der Umwelttechniker Schule Triesdorf in der Frankenmetropole Nürnberg.
Von den Lehrkräften war Frau Wölkl als Klassenleiterin der UET1 sowie Herbert Kozuschnik als Fachlehrkraft und Fabian Gottas als Klassenlehrer der UET 2 anwesend.
Die Klassen UET 1 und UET 2 waren vollzählig anwesend.
Die Anreise der einzelnen Personen erfolgte per DB-Bahn, Fahrgemeinschaften und mit dem Rad.
Um 9.00 Uhr trafen die ersten Schüler an der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm ein. Hier wurden Sie von dem Labormitarbeiter Herrn Ganser empfangen. Dort konnten der Voraustrupp angeführt von Herrn Kozuschnik, der den Rotor mitbrachte alle Bauteile ausladen und im Windkanal aufbauen.
Um 10.00 Uhr wurden die Triesdorfer von Herrn Prof. Dr.-Ing. Schmid begrüßt der an der Hochschule Strömungsmechanik, Informatik und Flugzeugmechanik unterrichtet. In einem Vorlesungssaal stellte Herr Prof. Dr.-Ing. Schmid die Hochschule vor. Professor Schmid betonte besonders, dass es sich hier um keine FH sondern eine Hochschule handle, deren Status zwischen dem einer Fachhochschule und einer Universität liegt. In Nürnberg sind ca. 1300 Studierende eingeschrieben. Mit 700 Studierenden stellen die Ingenieurwissenschaften die größte Fakultät dar. Es werden 25 Bachelorstudiengänge angeboten, wie zum Beispiel Maschinenbau und Energie und Gebäudetechnik. Im zuletzt genannten Studiengang werden unter anderem Heizungssysteme und Windräder behandelt. Somit wäre dieser Studiengang eine sinnvolle Möglichkeit für uns Techniker nach der Ausbildung und Triesdorf noch ein Studium anzuhängen.
Nach der Vorstellung der Hochschule erfolgte die notwendige Sicherheitsunterweisung, welche von jedem Teilnehmer mittels Unterschrift bestätigt werden musste. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren trafen sich alle am Labor für Fluidmechanik und Turbomaschinen, dem Windkanal.
Herr Ganser und Herr Schmid erläuterten uns, dass der Windkanal selbst nach dem Göttinger Prinzip gebaut ist und eine Leistung von 45m/s (160 km/St.) hat. Hier können sowohl Kräfte zum Luftwiderstand als auch Auftriebskräfte gemessen werden. Die Windgeschwindigkeit wird mit Hilfe eines Prandtlschen Staurohres gemessen, wie es auch an Flugzeugen montiert ist.
Nach erfolgreichem Aufbau begann sich schließlich der erste Rotor zu drehen. Mit einer Windgeschwindigkeit von 5 m/s wurde Zug um Zug der Widerstand mit einem Potentiometer von Hand erhöht und die resultierenden Messwerte wurden gespeichert. Insgesamt wurden an diesem Tag sechs Rotoren getestet. Jeweils zwei Rotoren waren von zwei Schülern erstellt worden. Diese sollten als erste Versuche für den im Frühjahr stattfindenden Windkraftwettbewerb in Frankreich dienen. Aber auch Herr Kozuschnik hatte zwei seiner Rotoren dabei und konnte sie im Windkanal auf ihre Belastbarkeit testen. Alle getesteten Rotoren hielten den Beanspruchungen im Windkanal stand, allerdings konnten nicht alle die erwarteten Rotationsgeschwindigkeiten erreichen. Der Professor und auch der Laborleiter zeigten sich von den Leistungen der Techniker sehr beeindruckt und lieferten einige wichtige Hinweise und Ratschläge zur Verbesserung der Rotoren. So beendeten wir mit vielen neuen Erkenntnissen gegen 14:00 Uhr die Tests und konnten zufrieden nach Triesdorf zurückkehren.
Bericht: J. Schmitt, F. Gottas
Fotos: M. Weihermann