Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Fra 10Der regelmäßige Schüleraustausch mit dem Lycée Agricole in St. Yrieix ist für unsere Schüler nur durch die finanzielle Unterstützung durch das Deutsch-Französischen-Jugendwerk und dem Bezirk Mittelfranken möglich. Dafür herzlichen Dank! 
Schüleraustausch mit dem Lycée Agricole la Faye aus St. Yrieix la Perche vom 19.03. bis 26.03.2023 in St. Yrieix

Sonntag, 19. März 2023

Gutgelaunt und vollzählig starteten wir am Sonntagmorgen um 6 Uhr in Triesdorf mit dem Busunternehmen Kuhlmann unsere 7-tägige landwirtschaftliche Lehrfahrt nach Frankreich in die Region Nouvelle Aquitaine. 38 Auszubildende und 5 Begleitpersonen sind gespannt und freuen sich auf eine interessante Fahrt zu unserer Partnerschule Lycée Agricole la Faye in St. Yrieix la Perche.
Unsere Fahrtzeit beträgt mit den geplanten Pausen ca. 13 h und wir legen eine Strecke von ca. 1200 km zurück bis wir am Sonntagabend am Ziel sind und dort im Internat die Zimmerbelegung erfolgt.
Nach der Begrüßung durch die Schuldirektorin wurden wir in der Schulmensa mit einem Abendessen versorgt.

Montag, 20. März 2023

Nach dem gemeinsamen Frühstück um 7:00 Uhr starteten wir unser Programm und besichtigten den örtlichen Lehrbetrieb und die Lehrwerkstatt. Zuerst wurden wir von dem Verwaltungsleiter begrüßt, er erläutertet uns die verschiedenen Produktionszweige.

Der Betrieb spezialisiert sich auf Fleischrassen, Obstanbau (Äpfel), Schafe und Produktion von Esskastanien. Die Betriebsausstattung entspricht den regionalen Bedingungen.
Eckdaten des Betriebs:
• Ackerbau:
190 Hektar landwirtschaftlich bewirtschaftete Fläche
--> 60 Hektar Heu
--> 50 Hektar Gras Silage
--> 20 Hektar Getreide
--> 11 Hektar Obstplantage (2,5 Hektar davon Bioäpfel)
--> 2,5 Hektar Kastanienplantage
--> restliche Fläche werden als Weide, etc. genutzt
• Tierhaltung

-->105-110 Mutterkühe
--> Ziel: 100-110 Kälber jährlich
--> Großteil der Limousine Herde ist in den Wintermonaten im Stall
--> Saisonale Abkalbung in zwei Zeiträumen (September bis Dezember; März bis April)
--> Mastdauer beträgt ca. 16-18 Monate mit Tageszunahmen von 1700-2000g
--> Die ca. 550-610kg schweren Masttiere werden über Genossenschaften
(momentan 5€/kg) vermarktet
--> 195-200 Schafe
--> Die Schafen lammen in 3 zeitlich versetzten Gruppen ab (je. 65 Schafe); die Lämmer bleiben ca. 2 Monate bei ihrer Mutter, danach geht das Mutterschaf auf die Weide und das Lamm wird 3-4 Monate gemästet.

• Sonderkulturen Obstbau
--> Anbau 2 verschiedener Apfelsorten
--> Die Plantagen sind mit Hagelschutznetzen, welche nach der Blüte geschlossen werden, und mit Tröpfchenbewässerung ausgestattet
--> Die 2500-2700 Bäume je Hektar, werden mit maximal 8 Liter pro Baum (2h pro Tag) bewässert
--> Große Konkurrenz durch Äpfel aus Polen, dadurch wird die Vermarktung schwieriger
--> Haupternte der Äpfel findet von September bis Oktober statt; in diesem Zeitraum werden 25 zusätzliche Saisonarbeitskräfte benötigt
--> Ein Baum bringt ca. 50-100 Äpfel/Jahr und lebt 15-18 Jahre

• Atelier (Lehrwerkstatt)
--> Eine große Metallwerkstatte mit einem Arbeitsbereich und Schweißgeräten
--> Es werden alle 2 Jahre zwei Traktoren geleast.
--> Damit die Schüler Fahrpraxis erhalten, werden Sie für Fahrarbeiten im landwirtschaftlichen Betrieb eingesetzt
--> In der Werkstatt steht auch ein Leistungsmessgerät mit Zapfwellenbremse zur Verfügung. Mit diesem Gerät werden auch Leistungsoptimierungen bei umliegenden landwirtschaftlichen Betrieben gegen Bezahlung durchgeführt.

Kurz vor Mittag erläuterte uns die Schuldirektorin wissenswertes über die Region Limousine und über die Ausbildung zum Landwirt in Frankreich. Diese unterscheidet sich in vielen Punkten zur dualen Ausbildung in Deutschland.
Nach dem Mittagessen teilten wir unsd in zwei Gruppen aufs. Die Gruppe der MiLas durfte mit örtlichen Schülern im Biologie Labor einen Versuch durchführen. Hierbei extrahierten wir die DNA einer Kiwi, unter Anleitung der Lehrerin. Wir mikroskopierten ein bereits fertiges Präparat einer Speichelprobe mit der Methylenblaufärbung.
Nach einer kleinen Pause besichtigten wir das chemisch-physikalische und mikrobiologische Labor der Schule. Danach ging es für uns noch in ein Forschungslabor für die regionalen Äpfel. Hier werden Schnittfestigkeit, Säuregehalt, Zuckergehalt, Fruchtsaftgehalt und Sensorik der Äpfel geprüft. Die Mitarbeiterin führte uns diese Untersuchungen vor. Unter anderem wurde uns das aktuelle Forschungsprojekt gezeigt: Das Labor untersucht hierbei einen bestimmten Schimmelpilz, der die Blätter und die Frucht befällt. Dadurch soll die Ausbreitung auf der Plantage verhindert werden.
Die Landwirte und FASler durften zuerst den Fahrsimulator testen.

Anschließend wurden Details über den Kverneland Mineraldüngerstreuer vorgestellt. In diesem Zeitraum wurde uns die Bedienung des ISOBUS Terminals genauer erklärt.

Danach durften wir selbstständig zusammen mit den französischen Schülern die Bedienung dieser Geräte erlernen. Zuletzt drehten wir den Mineraldüngerstreuer ab.
Am Ende des Tages durften wir die Freizeit im Internat genießen.


Dienstag, 21. März 2023

Nach dem gemeinsamen Frühstück um 7:00 Uhr fuhren wir zu einem Limousine- Zuchtbetrieb in der Nähe von Limoges. Begleitet wurden wir von zwei Lehrern und einigen Schülern aus der französischen Schule. Zuerst gab der Betriebsleiter allgemeine Daten zu seinem Betrieb bekannt:
Betriebsspiegel:
• ca. 30 Schafe, 60 Mutterkühe und 3 Zuchtbullen
• 135 ha (100 ha Eigentum, 35 ha Pachtflächen)
--> überwiegend Grünland
• seit 2018 Direktvermarktung und EU-Bio
• Ein-Mann Betrieb + 1 Schüler unserer Partnerschule
Philosophie:
Dem Landwirt ist es wichtig, extensiv zu arbeiten und gegen den Klimawandel anzustreben. Dies erzielt er mit folgen Punkten:
• Reduktion von Silagefütterung
--> bei Futterknappheit, Kleesilage
• Großvieheinheit pro Hektar geringhalten (Betrieb: 1 GV/ha)
• kein klassischer Ackerbau, dadurch keine Bewässerung nötig
• Anpassung der Genetik bei den Tieren, um Futter einzusparen

Sein Ziel ist es durch sein extensives Wirtschaften, die Familie ernähren zu können und über eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu verfügen.
Dies erreicht er durch den Einsatz kleinrahmiger Rinder, die nicht so massig sind, aber trotzdem Fleisch ansetzen, und eine Leichtkalbigkeit der Mutterkühe.
Des Weiteren kalben die Rinder saisonal im Zeitraum von August bis November ab. Den größten Teil der neunmonatigen Fresser verkauft er zur Weitermast nach Italien. Sechs Färsen und die Lämmer verkauft er über die Direktvermarktung. Langfristig möchte er mehr Wertschöpfung für seine Produkte, dazu möchte er die Direktvermarktung ausbauen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir weiter nach Oradour sur Glane in das Dokumentationszentrum, welches aufgrund des Massakers durch die SS am 10.6.1944 errichtet wurde.

Dort bekamen wir eine eindrucksvolle Führung über die Zusammenhänge der Waffen-SS und dem Massaker in der Stadt. Von Beginn der Machtergreifung 1939 über die Kollaboration Deutschland mit Frankreich bis hin zur französischen Widerstandsbewegung wurden die wichtigsten Teilschritte der Geschichte veranschaulicht. Durch die Waffen SS "Das Reich" wurde in dem Dorf Oradour am 10.06.1944 ein Massaker/Vernichtungskrieg verübt.
Bei diesem Anschlag wurden über 600 Menschen ermordet. Lediglich 31 Dorfbewohner überlebten. Ein Großteil der Opfer waren Frauen und Kinder. Nach der Führung konnten wir die Überreste der verwüsteten Stadt besichtigen. Betroffen kehrten wir zum Bus zurück und fuhren nach Limoges und durften dort eine freie Stunde genießen.
Zum Tagesabschluss gingen wir mit den französischen Austauschschülern zum Bowlen und hatten dort einen schönen Abend miteinander.

Mittwoch, 22. März 2023

Um 7 Uhr stiegen wir in den Bus und begaben uns auf eine 2 h Fahrt zum Lycee agricole de L´Oisellerie. Diese landwirtschaftliche Schule hat folgende Betriebszweige:
• 38ha Wein für die Cognacproduktion
• 70ha Grünland
• 100ha Ackerland
• 40ha Wald
• Milchvieh (60 Kühe der Rassen Holstein, Brown Swiss und Kreuzungen)

Als erstes besichtigten wir das Milchvieh. Der Betriebsleiter zeigte uns den Stall und erklärte uns wieso er von Holstein auf Brown Swiss umstellte, auch wenn dies weniger Milch bedeutet.
Die Gründe dafür sind:
• bessere Tiergesundheit, da robustere Tiere --> weniger Tierarztkosten (8000€ Ersparnis pro Jahr)
• längere Lebensdauer (2,7 Kalbungen früher, jetzt 4,2 Kalbungen)
• bessere Inhaltsstoffe, vor allem mehr Fett, wichtig da in Butterherstellungsregion gelegen
Weiterhin erfuhren wir, dass er einen Stallumbau plant.
Gründe dafür sind:
• schlechte Belüftung
• extreme Hitze im Sommer (im letzten Jahr 2 Kühe verloren wegen der Hitze) --> in Zukunft: wassergekühlte Liegeboxen
• zu lange Stallzeiten --> in Zukunft mehr Automatisierung, aber kein Melkroboter aufgrund des Schulbetriebs

Danach zeigte der Betriebsleiter uns den Betriebszweig der Cognacherstellung.
Cognac darf der Weinbrand nur heißen, wenn er aus der Region rund um die Stadt Cognac stammt. Dort wird auf 90000ha Wein für dieses Produkt angebaut. Für die Cognacproduktion wird der Wein nicht auf klassische Weise angebaut, so stehen die Reben enger, da es nicht um den Geschmack der einzelnen Traube geht, sondern um die Masse an Trauben. Die Herstellung des Cognacs ist sehr aufwändig, der Weißwein wird mehrmals destilliert, bis er einen Alkoholgehalt von über 60% hat.
Der Brand wird anschließend in 400l Holzfässern aus französischer Eiche gelagert.
Er darf erst Cognac genannt werden, wenn er mindestens 2 Jahre gereift ist. Cognac soll immer den selben Geschmack haben und deshalb werden immer unterschiedliche Jahrgänge zusammengemischt.
Am Ende gab es eine Verkostung im schuleigenen Laden. Dort verkaufen sie ihre und die Produkte von anderen Schulen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen an der französischen Schule mit den Schülern der Schule, fuhren wir 2h auf die Insel Oleron und besuchten den Atlantik. Einige Schüler trauten sich trotz der Kälte in die Fluten.

Anschließend fuhren wir zu einer Schule für Austern und Fischzucht.
Wir erfuhren von einem Lehrer der Schule, dass sie dort Austern, große Garnelen und Fische züchten.

Besonders ausführlich ging er auf die Austernzucht ein:
• der Betrieb produziert jährlich 15t Austern in 4 unterschiedlichen Qualitätsstufen, die sich vor allem durch den Fleischanteil unterscheiden
• Haltung im "Kindergarten" bis zu einer Größe von 10 - 12mm
• Anschließend Haltung in Aufzuchtbecken oder in Säcken im Meer
• für optimales Wachstum werden sie regelmäßig gewendet
• kleine parasitäre Austern, die die großen Austern befallen, werden durch 80 Grad heißes Wasser entfernt
• nach 3 Jahren sind die ca 80g schweren Austern verzehrreif
• jede Auster wird in ihrem Leben 30–50-mal angefasst
• eine Auster kann ohne Wasser 10 Tage überleben, wenn sie richtig gelagert wird

Am Ende zeigte er uns wie man eine Auster öffnet und jeder der wollte, durfte die geringste und die beste Qualität verkosten.
Abends aßen wir an dieser Schule mit den französischen Schülern zu Abend und fuhren anschließend wieder 4,5h zurück nach St Yrieix.

Donnerstag, 23. März 2023

Vormittags haben wir uns den Betrieb "Alice et Sophie" in Naves angesehen. Pierre, einer der Betriebsleiter, hat mit uns einen Hofrundgang gemacht. Seit 1987 bewirtschaftet er seinen Familienbetrieb, heute in Gemeinschaft mit 3 weiteren Betriebsleitern. Der Betrieb hat 200 Mutterkühe (Limousine), Gemüseanbau im Folien-Gewächshaus und Direktvermarktung. Dazu gibt es noch zwei weitere Standorte, an denen Futterproduktion und ebenfalls Rinderhaltung stattfinden.
In der Region gehört die Milchkälberproduktion zur Tradition und ist auch hier ein Betriebszweig. Jährlich vermarkten sie 100 Milchkälber (Verkauf mit 5,5 Monaten) und der Rest der 240 jährlichen Abkalbungen geht entweder nach Italien zur Mast oder bleibt als weibliche Nachzucht. Bei den Milchkälbern achten sie besonders auf weißes Fleisch, guten Fettanteil und viel Masse.

Milchkälber brauchen während der Aufzucht 1.500l Milch. Die Limousine-Mutterkühe produzieren in der Zeit nur 1000l Milch. Um diese Lücke zu überbrücken, hält der Betrieb noch 8 Milchkühe (geben zusammen 40.000l im Jahr), welche zweimal täglich gemolken werden. Deren Milch wird dann mit Milchaustauscher gemischt (50kg pro Kalb in der Aufzuchtzeit erlaubt) und an die Kälber vertränkt. Regelmäßig werden Milchproben zur Qualitätskontrolle genommen. Am Ende der Mast wird das Kalbfleisch für 10 bis 12€ je kg verkauft. Das Kalb hat zu dem Zeitpunkt ein Schlachtgewicht von 150 kg. Im Sommer bricht der Markt für Milchkälber ein, da es kein Grillfleisch ist.
Abkalbezeiträume sind vom 15. Juni bis 01. Oktober und von Mitte November bis Anfang Februar. Mit 1,5 Monaten ziehen die Kälber in den Kälberstall. Dort werden sie alle 4 Wochen gewogen.

Direktvermarktung:
Vermarktung von 30 verschiedenen Gemüsesorten, die sie konventionell anbauen
12-15 Milchkälber und 6-7 Rinder werden direkt vermarktet
höchste Einnahmequelle der Direktvermarktung ist das Brot --> backen selber ein traditionelles Bauernbrot; wird vor Ort im Hofladen, auf Wochenmärkten und auf einem französischen Streetfoodfestival verkauft.
Unsere Mittagspause machten wir in der Kantine vom Lycée agricole in Tulle
Nachmittags haben wir den Betrieb "Gaec de la Prade" mit Biogasanlage, Milchviehhaltung, Photovoltaik, Recycling, Direktvermarktung und Käserei besichtigt. Der Betriebsleiter sammelte viele Inspirationen in Deutschland.

Eckdaten zum Betrieb:
- 135 ha insgesamt; 30 ha Mais; 20 ha Getreide; Rest Grünland und Weidefläche
- 50 Milchkühe + Nachzucht (300.000 bis 350.000 l Milch im Jahr)
- eine Biogas-Anlage mit 123 kW
- zweite Biogas-Anlagen mit 1 MW

Biogasanlage:
- kleinere Biogas-Anlage ist Baujahr 2016 (erste in der Gegend; deshalb probehalber erstmal eine kleine gebaut)
• überwiegend Mist, Gülle und Lebensmittelabfälle
• produziert Strom und Wärme
• wird im Winter für den Betrieb genutzt --> Ziel: autonom sein
• im Sommer für die Heu- und Körnermaistrocknung
- größere Biogas ist Baujahr 2019 --> wird von 5 Betrieben betrieben

• produziert nur Gas --> wird direkt ins Netz eingespeist
• Fütterungsration: 1/3 Grassilage, 1/3 Maissilage, 1/3 Mist von anderen Betrieben und was an Lebensmittelabfällen von Firmen da ist (z.B. Mehl, Marmelade, Honig, etc.) --> bekommt Geld für die Entsorgung der Abfälle
• haben seit Neuem eine Hygienisierungsanlage --> dort Erhitzen sie die Lebensmittelabfälle, bevor sie in die Biogasanlage gehen, um Bakterien abzutöten
Außerdem machen sie aus Gartenabfällen aus der Umgebung Kompost für die eigenen Felder. Die flüssige Phase der separierten Gülle mischen sie unter die Abfälle zur besseren Kompostierung.

Die Milchkuhherde bestand ursprünglich nur aus Holsteins. Diese wurden mit Braunvieh gekreuzt, um eine gehaltvollere Milch für die Käserei zu erzeugen.
Das Grundfutter besteht aus Heu und wird ergänzt mit Kraftfutter (Rapsschrot, Mais, Rapskuchen). Der Herdendurchschnitt liegt bei 7.000 bis 7.500l Milch pro Jahr. Der Betrieb hat sich bewusst für einen BouMatic-Melkstand entschieden, da er seine Kühe auf der Weide hat und die Milch in gleich große Menge zur Käseherstellung benötigt. Bei einem Roboter wäre die Milch über den ganzen Tag verteilt in kleinen Mengen vorhanden.
In der Käserei verarbeiten sie 1000l Milch pro Tag mit 14 Angestellten zu allem, was man aus Milch machen kann. Ingredenzien werden zugekauft.

Zum Abendessen sind wir wieder ins Internat zurückgefahren und hatten anschließend Freizeit.

Freitag, 24. März 2023

Nach dem Frühstück haben wir die Apfel-Vermarktungsgenossenschaft Limdor angeschaut, welche 1985 gegründet wurde.
Die Kooperative besteht aus 55 Apfelbauern. 80% der Äpfel werden in Frankreich verkauft, 20% werden exportiert, überwiegend nach Spanien. Zu Beginn der Ernte bekommen die Apfelbauern die Transportkisten geliefert, welche Ende September voll zurück an die Fabrik kommen. Jeder LKW und Transportkiste ist mit einem Tracker versehen, um die Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten. Pro Parzelle werden einige Äpfel auf Lagerfähigkeit geprüft. Die Fabrik verfügt über 2 Lagerhallen mit Kühlkammern, dort können 22.000t bis zu 11 Monate gelagert werden. Die Äpfel verbleiben so lange in den Kühlkammern, bis sie verkauft sind. In diesen Kühlkammern hat es zwischen 0 und 1 Grad außerdem wird Sauerstoff entzogen.
80% der Äpfel sind "Golden Delicious".
Sortierkriterien sind:
• Farbe
• Größe
• Qualität
Der gesamte Transport erfolgt im Wasser, um die Äpfel zu schonen.
Die Äpfel werden erst nach dem Verkauf in Plastikboxen oder Kartons durch 7 Verpackungsstationen nach der Trocknung verpackt. Dies erfolgt zum Teil händisch. Die Landwirte bekommen über das Jahr verteilt eine Grundpreisvergütung pro Kilo und nach dem Verkauf einen entsprechenden Qualitätszuschlag.

Im Labor werden die Äpfel bei der Anlieferung und bei der Abpackung auf Festigkeit, Zuckergehalt und Säuregehalt untersucht.

Anschließend haben wir eine Zweigstelle der Limdor Genossenschaft besichtigt, in der Honig weiterverarbeitet und abgefüllt wird. Beliefert wird diese durch 5 Imker.
Dort werden im Jahr 15 bis 30 t Honig hergestellt.
Zuerst bekamen wir grundlegende Infos zum Aufbau eines Bienenstockes.
Die Ernte findet zwischen Juli und Ende August statt. Die Wabenrahmen aus den Bienenstöcken kommen zuerst nach der Ernte in eine Wärmekammer, dort wird bei 30 Grad die Feuchtigkeit entzogen (Ziel ist unter 20%). Nach der Wärmekammer gehen diese dann in die Verarbeitung, dort wird die oberste Wachschicht entfernt und die Waben werden geschleudert. Durch Filterung und Kühlung werden nicht erwünschte Bestandteile entfernt und an die Imker zurückgegeben, welche dort zur Bienenfütterung und zur Wabenherstellung wiederverwendet werden.
Der Honig wird bei 15 Grad bis zur Abfüllung gelagert, damit die Nährstoffe erhalten bleiben. Für die Abfüllung wird der Honig auf bis zu 22 Grad erwärmt und wird anschließend in Gläser abgefüllt. Zum Schluss durften wir den Honig verkosten.
Auf den Rückweg zum Internat haben wir am Werksverkauf der Firma "Bijou" einen Stopp eingelegt. Die Firma ist bekannt für ihr traditionell französisches Gebäck.

Nach einer Stunde Freizeit wurden wir zusammen mit einer Delegation aus Bad Windsheim im Rathaus empfangen.

Der Anlass dieses Treffens war die Partnerschaft zwischen BSZ Triesdorf-Ansbach und dem Lycée la Faye. Die Partnerschaft besteht seit vielen Jahrzehnten. Es ist wichtig, dass solche Partnerschaften bestehen, um gegenseitiges Verständnis für die jeweilige Kultur und die Menschen zu fördern.

Nach dem Abendessen hatten wir die Möglichkeit den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

Samstag, 25. März 2023


Nach dem Räumen der Zimmer frühstückten wir und bedankten uns mit einer kleinen Aufmerksamkeit für die gute Gastfreundschaft. Anschließend starteten wir unsere Reise nach Paris. Dafür wurden wir mit einem reichhaltigen Lunchpaket unserer Partnerschule ausgestattet. In Paris bekamen wir eine geführte Stadtrundfahrt. Der Start der Panorama-Stadtrundfahrt begann am Eifelturm (auch genannt "Die alte eiserne Dame"). Er ist der höchste Wolkenkratzer in Frankreich mit 330 Meter Höhe.

Bei der Stadtrundfahrt sind wir an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen, wie Marsfeld, die Militärakademie, die Almabrücke, den Jena Platz, Satue des General Washington, dem Louvre (21km Austellungsfläche), den Trocadero Platz, dem Triumphbogen (1936 Einweihung mit 140 m Höhe), die Champs Elysee (2km lange Shoppingmeile), dem Invalidendom (Grab von Napoleon), die Brücke Alexander III (schönste Brücke von Paris), die alte Militärakademie (Napoleon 1-jährige Militärausbildung), dem Grand Palais, dem Außenministerium, dem Abgeordneten-Haus, dem Obelisk aus Ägypten am Place de la Concorde, Notre Dame, Tuileries-Garten, Seine (Fluss), das Löwentor, die Fußgängerbrücke, das Pantheon, die älteste Brücke von Paris (Pont Neuf), die Bücherhändler (seit über 100 Jahren an der Seine entlang),
Hotel de Ville (Rathaus), Jakobsturm (Zusammentreffen der Pilger auf dem Jakobsweg), Uhrturm (aus dem 14. Jahrhundert -> allererster Königspalast), die Heilige Kapelle im Justizpalast,
Berg der heiligen Genevieve, der Luxenbourg Garten, die älteste Kirche von Paris (manche Bauteile 1000 Jahre alt)
Nach der Stadtrundfahrt konnten wir Paris selber in Kleingruppen erkunden und uns unser eigenes Bild über Paris machen.
Wir konnten uns dann von den erfahrenen Fakten überzeugen und diese in Gruppen ansehen.

Pünktlich um 22 Uhr traten wir die Rückreise an. Etwas müde aber sehr zufrieden über all das Erlebte trafen wir gegen 7 Uhr wieder in Triesdorf ein.
Für uns Auszubildende war es eine sehr interessante Fahrt in unser Nachbarland Frankreich. Neben den fachlichen Eindrücken haben wir auch viele kulturelle Orte besichtigt.
Neben all dem Programm kam auch der Austausch mit unseren französischen Kollegen/innen nicht zu kurz. Also rundum eine sehr gelungene Studienfahrt.
Für die Organisation bedanken wir uns sehr bei unserem Betreuerteam. Ganz herzlich danken wir auch den Zuschussgebern, dem deutsch- französischen Jugendwerk und der Regierung von Mittelfranken. Ohne diese großzügigen Zuschüsse wäre eine solche Fahrt nicht umsetzbar.

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