Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Die Klasse UET2 des BSZ-Ansbach aus dem Fachbereich Techniker für Umweltschutz und regenerative Energien besuchte am 16.11.2018 die Firma Dormin in Nürnberg. Dort zeigte uns der Prokurist der Firma Dormin, der Diplommineraloge Herr Geiger, das Gelände der Firma.

Gruppenbild Netz


Zu Beginn der Führung erzählte er uns ein wenig über die Firma, deren Entstehung und in welchem Umfang diese Müll verarbeitet bzw. mit Müll handelt. Die Firma Dormin verbringt sehr viel Müll vom Standort Nürnberg per Schiff nach Nordrhein-Westfalen und von dort weiter nach Holland. Ebenso erläuterte er uns, dass Nordrhein-Westfalen das Mekka des Mülls ist.
Am Standort Nürnberg verarbeitet das Unternehmen unter anderem Bauschutt. Zu diesen Stoffen zählen Altholz, Dämmstoffe, Steine, usw. Das größte Problem bei diesen Stoffen stellen die fehlenden Möglichkeit einer Aufbearbeitung dar. Als Beispiel dienen hier Odenwaldplatten. Er erklärte uns auch, dass diese Stoffe alle getrennt werden, teilweise schon auf der Baustelle oder beim Entsorger. Alles, was nicht aufbereitbar ist, wird thermisch verwertet. Alle Stoffe, die getrennt werden können werden, somit recycelt und nach der Aufbereitung gehandelt. Ein Beispiel hierfür ist das Schreddern alter Autobahnen, die als Frostschutzunterbau wiederverwendet werden. Zudem wurde uns auch der Untertagesatz nähergebracht. In diesem steht, dass alle Materialien, welche nicht übertage zu lagern sind, in alten Salzbergwerken gelagert werden. Die Tiefe eines solchen kann bis zu 600 Metern betragen. Dort werden die Hohlräume, welche durch den Salzabbau entstanden sind, wieder aufgefüllt, um die Einsturzgefahr zu mindern. Die dort gelagerten Stoffe sind meist ein Gemisch aus Feinstaub der Müllverbrennung, Schlämmen mit Schwermetallanteilen und Aschen. Sie werden als Schüttgut oder in Silos gelagert.
Nach dieser Einführung führte uns Herr Geiger über das Gelände. Die erste Station war der Brecher Bereich, in welchem verschiedenste mineralische Substanzen, z. B. Stahlbetonblöcke, mit Hilfe eines Brecher zerkleinert und in verschiedenste Korngrößen aufgeteilt und somit wieder recycelbar gemacht werden. Durch einen im Brecher angebrachten Magnet werden vorher noch die Metallteile entfernt und aussortiert. Danach ging es weiter zum Umschlagplatz. An diesem werden Schiffe und Züge mit Containern über Laderampen für den weiteren Transport beladen. Weiter ging es nach einem kurzen Aufenthalt zu der Beladung eines LKW mit Rigipsplatten, welche in ganz Europa verwendet werden. Hierbei wurde erklärt, dass diese verwendet werden, um alte Uranabbaugebiete wieder aufzufüllen, da diese sich vollsaugen und das Wasser-Schlamm-Gemisch binden und wieder verfestigen. Nach diesem war der nächste Stopp die Annahme des Industrierestmülls. Dieser Teil der Anlage ist besonders gefährlich, da es nicht selten ist, dass diese Anlage aufgrund der Stoffe, die hier abgeladen werden, Feuer fängt. Hierfür gibt es ein spezielles Frühwarnsystem, welches größere Schäden verhindert. Bei der Holzaufbereitungsanlage angekommen erklärte Herr Geiger, dass diese eine der modernsten Anlagen ist, von der es auch nur zwei in Deutschland gibt. Das Holz wird hier in einer speziell dafür angefertigten Halle mit Röntgenstrahlen durchleuchtet, um Fremdstoffe zu erkennen und diese über ein Druckluftsystem während der Verarbeitung auszubringen. Dies erfolgt aus dem Grund der Qualitätserhaltung separat für jeden einzelnen Kunden. Ausgangsmaterial Netz

Gegenüber befindet sich die LKW Waschanlage mit zugehöriger Werkstatt. Die LKWs müssen nach jedem Auftrag gereinigt werden, um eventuelle Vermischung oder Verschleppung von gefährlichen und ungefährlichen Stoffen zu verhindern. Die Fahrzeuge mit gefährlicher Ladung müssen dabei separat gekennzeichnet werden.
Zum Schluss der Führung ging es zur Verladestation der LKWs für verschiedenste Stoffe. Dies ist ein neu entstandener Bereich mit einem hochmodernen Wiegesystem. Dort wird das Bruttogewicht des LKW gemessen, um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten. Sollte dies doch der Fall sein, bleibt die Schranke geschlossen und der LKW muss zum Teil abgeladen werden.
Auf dem Weg zur Endstation der Führung erklärte uns Herr Geiger die Funktionsweise der speziellen Walking-Floor-Sattelauflieger für LKWs. Dies bedeutet, dass sich der Boden der Ladefläche Schritte für Schritt verschiebt und damit die LKWs einfacher be- und entladen werden können. Zu guter Letzt gaben wir die Sicherheitswesten wieder zurück und nachdem wir uns für die höchst interessante Führung bedankt hatten, machten wir uns auf die Rückreise.

Bericht: Steffen Strasser, Tobias Kaiser, Valentin Seckelmann

Bilder: Dr. Werning, Fabian Gottas

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