Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Wer in Deutschland leben möchte, muss bestimmte Mindestsprachkenntnisse erwerben. Wer in Deutschland eine Ausbildung oder gar studieren will, braucht gute bis sehr gute Sprachkenntnisse. In verschiedenen Alltagssituationen begegnet man unterschiedlichen kommunikativen Bedürfnissen. Anfangs sind die zur Verfügung stehenden sprachlichen Mittel rudimentär. Die Lernenden merken, dass diese oft für eine erfolgreiche Kommunikation unzureichend sind. Im Laufe des Lernprozesses wird der Umfang des aktiven Wortschatzes immer größer, die Sätze werden länger und enthalten immer weniger Fehler. Der Grad der Zufriedenheit mit der eigenen kommunikativen Wirksamkeit nimmt zu.

Die Schüler der BIK-Klassen 11a und 11b starteten im vergangenen Schuljahr mit kaum vorhandenen Deutschkenntnissen. Mittlerweile sind sie fast am Ende des zweiten Berufsintegrationsjahres. Ihre bislang erworbenen Sprachkenntnisse haben sie bereits im Klassenraum, in vielen Alltagssituationen sowie im Praktikum erprobt. Sie können schon viel verstehen und ausdrücken, doch gleichzeitig ist ihnen auch bewusst, dass sie erst die ersten Meilensteine bewältigt haben, denn das eigentliche Ziel, die erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung, liegt noch vor ihnen.

Im DaZ-Unterricht werden die Sprechfertigkeiten in verschiedenen dialogischen (z.B. formellen oder informellen Dialogen, Telefongesprächen oder ab dem B1-Niveau auch Diskussionen) und monologischen (z.B. Berichte, Erzählungen, Beschreibungen)  Sprechsituationen trainiert. Im Bereich der monologischen Sprechsituationen präsentierten mehrere Schüler ihre Heimatländer.
Deutsch 1Das Land Afghanistan wurde von vier Schülern präsentiert. Die Schüler erstellten Plakate und eine PowerPoint-Präsentation. Sie sprachen unter anderem über die Sprache, die Sehenswürdigkeiten, das typische Essen, die Landwirtschaft und Tierhaltung, Religion, die deutschen Soldaten in Afghanistan, die sicheren und wegen der Taliban unsicheren Gebiete im Land und die Regionen, in denen Binnenflüchtlinge leben. Deutsch 5


Eine Schülerin stellte ihr Land Iran vor. Sie berichtete unter anderem über die Amtssprache, Sehenswürdigkeiten, Spezialitäten, Persische Teppiche, Perserkatzen, Safran und andere Gewürze.

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsch 4Eine andere Schülerin stellte die Ukraine vor. Zuerst nannte sie die Einwohnerzahl, Fläche, Staatsform, Währung und Amtssprache. Danach sprach sie über die Sehenswürdigkeiten, die leckersten Speisen und das Leben der Menschen in der vom Krieg geschwächten Ukraine.Deutsch 2


Ein weiteres Land, das vorgestellt wurde, war Eritrea. Wir erfuhren Einiges über Eritreas Geschichte (seit 1993 ist Eritrea unabhängig), Bildung (ca. 39 – 57 Prozent der Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahre besuchen eine Schule), Religion und die neun Sprachen, die dort gesprochen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsch 6In der nächsten Präsentation erfuhren wir vieles über Gambia: die Lage, die Farben der Flagge und warum man es „das Gambia“ nennt, das Gründungsjahr, die Amtssprache, die Sklaverei und Pünktlichkeit.


Deutsch 7Vier Schüler präsentierten das Land Syrien. Sie sprachen über die Geschichte, die Kultur, die Spezialitäten und die Religion des Landes, zeigten anhand verschiedener Bilder, wie das Land vor dem Krieg ausgesehen hat, welche Sehenswürdigkeiten es gegeben hat und wie es jetzt aussieht. Sie berichteten von der gegenwärtigen Lage, der Einwohnerzahl, von dem stark gesunkenen Wert des Geldes. Während man vor dem Krieg für einen Euro ca. 59 Syrische Lira bekommen hat, bekommt man jetzt ca. 575 Syrische Lira für einen Euro.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Um ein Thema präsentieren zu können, bedarf es außer der nötigen Sprachkenntnisse auch eines gewissen Mutes, vor einem Publikum aufzutreten. Man muss die Angst vor Fehlern, die auf dem Niveau A1 bis C1 kaum zu vermeiden sind, bewältigen und sich der Herausforderung stellen können, auf Fragen Antworten zu geben, ohne lange überlegen zu müssen. Dafür muss ein Mindestaktivwortschatz vorhanden sein. Das spontane, frei formulierte Sprechen muss ausreichend geübt worden sein.
In einer BIK-Klasse fällt es den Schülern oft leichter, denn sie wissen, dass es da, im Gegensatz zu deutschen Klassen, nur Schüler mit Migrationshintergrund gibt, die alle Deutsch lernen und noch nicht fehlerfrei sprechen. Vor muttersprachlich deutschem Publikum kann es passieren, dass Schüler vor lauter Angst, sich zu blamieren, mehr Fehler machen als es ihren Fähigkeiten entspricht. Deshalb ist es in einer BIK-Klasse sehr wichtig, den Schülern die Möglichkeit zu geben, vor der Klasse aufzutreten und ein Thema zu präsentieren. Das stärkt das Selbstvertrauen und dadurch auch das Selbstbewusstsein.
Text und Bild: Dorota Bergler, M.A

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