Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

1. Tag: Zur Exkursion in die Schweiz starteten die 12. Klassen um 6:30 Uhr in Triesdorf. Auf dem Heslerhof bei Isny im Allgäu erwartete uns ein Milchviehbetrieb mit ca. 70 Holstein-Kühen und einer Biogasanlage mit einer installierten Leistung von 2,3 MW.

Die Familie Meier bewirtschaftet 150 ha, davon 100 ha Grünland, 8 ha Wald und 50 ha Ackerland. Die Biogasanlage wird sehr fortschrittlich betrieben, mit einem zusätzlichen Gasspeicher, um die BHKWs flexibler fahren lassen zu können, wenn der Strompreis an der Börse hoch ist. Sie investierten auch in eine Gärrestverdampfungsanlage bei der 50 % des Wassers aus dem Gärrest entzogen wird und dabei der Ammoniak mit Schwefel gebunden wird und ASL (Mineraldünger) gewonnen wird.

Mittags kehrten wir in eine Wirtschaft ein und hatten die Möglichkeit uns mit der Betriebsleiterin auszutauschen. Danach ging es weiter zur Straußenfarm in Waldburg. Sie bewirtschaften den Betrieb im Nebenerwerb mit 30 ha Grünland und 5 ha Ackerland. Der Betrieb hielt bis 2015 Milchkühe und baute die Stallungen in einen Brutraum, Kükenställe und in eine Hofmetzgerei um. Die Familie hält 80 Strauße, ab Frühjahr bis Herbst werden Eier ausgebrütet. Ab 3 Jahren sind Strauße geschlechtsreif. Es sind immer 3 – 4 Hennen zusammen mit einem Hahn in einer Kleingruppe. Sie legen die Eier alle in das Nest. Die Eier werden alle gesammelt und im Brutkasten bebrütet. Die Strauße bekommen größtenteils kurz gehäckselte Grassilage, 10 % Getreide und noch etwas Kieselsteine für die Verdauung. Sie werden dann gemästet, wenn Sie 85 – 100 kg Lebendgewicht erreicht haben und daraufhin in der Hofmetzgerei geschlachtet werden. Das Schlachtgewicht liegt bei 30 – 45 kg Fleisch, das im eigenen Hofladen verkauft wird. Zum Schluss durften wir Straußenfleisch verköstigen und machten uns auf den Weg in die Jugendherberge.

2. Tag: Unser erster Stopp war bei Swissgenetics. Dort konnten wir die Sprunghalle, die Ställe und das Labor besichtigen. Bei dieser Besamungsstation wird der Samen von Jungbullen ab dem 6. Monat gewonnen. Sie halten dort Bullen der Rassen Brown Swiss, Holstein und viele mehr. Pro Sprung werden etwa 1 - 1,5 Mrd. Spermien pro ml aufgefangen. Danach ging es zur Bullenpräsentation. Hier wurden uns Bullen in Zuchtrichtung Fleisch und Milch vorgestellt. Im Anschluss besuchten wir einen Milchviehbetrieb, der nach dem Low-Input System wirtschaftet. Der Betriebsleiter, Peter Trachsel, setzt auf 23 ha Grünland im Koppelsystem und kein zugefüttertes Kraftfutter. Die Tiere werden fast 24 Stunden auf der Weide gehalten. Die Abkalbungen seiner 44 Kühen finden saisonal von Februar bis März statt. Seine Kühe geben im Schnitt ca. 1100 l Milch/ha Weidefläche. Nach einer kleinen Pause ging es dann weiter zum Ziegenpeter.20250320 165231 bearb paint Er hält 180 Milchziegen und -schafe, die er täglich zweimal melkt. Seinen Betreib führt er ökologisch, mit seiner Frau und Angestellten. Die Schafe werden auf Tiefstreu gehalten und über ein Futterband gefüttert. Dort wird Heu-TMR im Futtermischer gemischt und ausgefahren. Die Ziegen und Schafe geben ca. 1.000 Liter jede Laktation. Ihre Milch wird zu allerlei Käse verarbeitet. Anfang April bis Oktober kommen die Tiere auf die Weide, diese wird alle 3 Wochen gewechselt, um Parasitenproblemen vorzubeugen.

Die Zicklein werden enthornt und mit einem Tränkeautomaten mit Milch versorgt. Am Schluss haben wir noch eine Vorführung des Heukrans bekommen und durften verschiedene Käsesorten probieren.

3. Tag: Am 3. Tag, Freitag, den 21.03.2025, und auch unser letzter Tag unserer Abschlussfahrt in der Schweiz besuchten wir einen modernen Milchviehbetrieb und hatten eine Stadtführung in Rapperswil. Um 7.45 Uhr starteten wir an der Jugendherberge und fuhren zu dem Milchviehbetrieb von Thomas & Heidi Eberhard. Sie bewirtschaften einen sehr modernen Milchviehbetrieb mit 50 melkenden Kühen und modernster Robotertechnik von Lely. Thomas führte uns über den gesamten Betrieb und erzählte auch etwas über die Region. In der Region gibt es sehr viele Grünlandflächen. Das Gebiet ist durch einen sehr hohen Niederschlag von 1600 - 1800 mm geprägt. Auf dem Betrieb findet keine Aufzucht der Jungrinder und auch kein Ackerbau statt. Durch die Grünlandstruktur muss der Betrieb sämtliche Futtermittel wie Mais, Getreide oder auch Luzerne zukaufen. Auf den eigenen Ackerflächen des Betriebes wird Ackergras angebaut, welches sich in sehr hohen Proteingehalten von 20 % widerspiegelt und somit auch eine Herdenleistung von 10.500 kg Milch/Kuh und Jahr möglich ist. Ein weiteres Standbein des Betriebes ist die Hähnchenmast. Im Maststall ist Platz für 17.400 Hähnchen. Die Tiere dürfen ab einer Außentemperatur von mindestens +10 Grad ins Freiland. Als nächstes machten wir uns auf den Weg nach Rapperswil, wo wir eine Stadtführung bekamen. Zuerst zeigte der Reiseführer uns eine sehr alte Sonnenuhr. Diese befand sich auch auf dem Glockenturm der Burg. Das besondere an der Burg war, dass sie nicht viereckig war wie üblich, sondern dreieckig. Auch wir pilgerten durch die Stadt, wo die Jakobsmuscheln, alle Richtung Spanien ausgerichtet, den Weg weisen. Während der Führung, liefen wir auch an sehr vielen Brunnen vorbei, jeder hat seine eigene Geschichte. Alle Häuser, an denen wir vorbeiliefen, waren mit Fensterläden aus Holz ausgestattet. Rapperswil ist eine sehr schöne, alte Stadt mit einer interessanten Geschichte direkt am Zürichsee.

Bericht: Johannes Hochreuther, Timo Öchsner, Max Himmler, Kevin Fleischmann (L12b), Leonhard Sandner, Maximilian Scheublein, Luis Zachmann, Emma Agbeadah (L12a)

20250321 122857 bearbBilder: Marlene Gagsteiger (L12b), Marie Behringer (FLin)

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