Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Am 20.03.2025 besuchten die FAS Klassen 11 a und b die Landesanstalt für Landwirtschaft Ruhstorf. Hier informierten wir uns in der Theorie und auch in der Praxis über die Wirtschaftlichkeit, Anwendung und Funktionen der Robotik in der landwirtschaftlichen Außenwirtschaft.  

Die LfL wurde hier im strukturschwachen Raum angesiedelt, um den Arbeitsplatzverlust eines großen Industrieunternehmens langfristig zu kompensieren. Ihr wurden viele verschiedene Aufgaben zugeteilt. Unter anderem die wissenschaftliche Begleitung und Erprobung verschiedener autonomer Geräte für die landwirtschaftliche Praxis. 

Mit einem Vortrag von Olivia Spykmann über die Digitalisierung und Farmroboter ging es los. Sie erklärte uns vor allem, was alles hinter einem Roboter steckt. Neben der Wirtschaftlichkeit und der möglichen Förderung in Bayern wurden uns auch die einzelnen Bauteile nähergebracht. Dabei lag ein besonderes Augenmerk auf den Warnsensoren. Herr Kopfinger zeigte uns im Anschluss die praktische Seite der Technik und den Einsatz im Feld.

Bild1 LfL Florian Büttner bearbDer Farmdroid ist ein Roboter für die Einzelkornsaat und den mechanischen Pflanzenschutz in Reihenkulturen, der über eine Solarplatte vollelektrisch angetrieben ist. Sein Zweck ist vor allem die Einsparung von teurer Handarbeit in den Kulturen. 

Ein sogenannter autonomer Schlepper, der Agxeed hingegen, ist mit einem 160 PS Dieselmotor, Raupenlaufwerk und einer Heckhydraulik ausgestattet, wodurch schwere Bodenbearbeitung ohne menschliche Beteiligung möglich ist.  

Wir kamen im Nachgespräch zu der Meinung, dass diese Forschung für die praktische Landwirtschaft sehr wichtig ist, obwohl es sich aber wahrscheinlich die nächsten 10 Jahre nicht flächig durchsetzen wird. Vor allem bei dem Agxeed ist die nicht vorhandene Straßenzulassung ein wichtiger Punkt. 

Im Anschluss fuhren wir zur Jugendherberge Saldenburg. Hier verbrachten wir einen gemütlichen Abend mit Spielen, wie auch Klettern an einer Kletterwand.

Nach einem hervorragenden Frühstücksbuffett starten wir dann in Richtung Neukirchen vorm Wald zur Firma Agrolohn der Familie Kobler. Herr Johann Kobler begrüßte uns und erzählte die Entstehung des heutigen Betriebes. Angefangen hat es eigentlich schon im Jahre 1959 mit dem Kauf des ersten Mähdreschers, einem Claas Europa. 1983 Wurde dann eine GbR gegründet. Irgendwann stand man vor der Entscheidung entweder in Tierhaltung zu investieren oder den Betrieb Richtung Lohnunternehmen weiterzuentwickeln. Familie Kobler entschied sich für das Lohnunternehmen. Seit 1993 hat man mit Gründung von Agrolohn diesen Weg dann konsequent bis heute weiterverfolgt.  Mittlerweile hat Agrolohn 30 Festangestellte und bis zu 30 Teilzeitkräfte in der Saison. Die meisten Kunden liegen in einem Umfeld bis zu 100 km.  Nun wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt und starteten dann in die Besichtigungstour. Geführt von Fabian und Franz, 2 Führungskräften aus der Disposition, erfuhren wir sehr viel über den Betrieb. Agrolohn führt sowohl Dienstleistungen für Landwirtschaft als auch für Kommunen und Privatleute durch.

Neben dem Lohnbetrieb für die Landwirte werden z. B. auch Winterdienst,-Milchtransporte, Transporte, Garten- und Sportanlagenpflege durchgeführt. Zusätzlich werden Güllefässer, Abschieber, Schlepper aller Größen auch vermietet. Ergänzt wird das ganze durch Beratung für Kunden und Landmaschinenverkauf der eigenen Flotte. Hierbei wird in Absprache mit den Landtechnikhändlern z. B. jeder Schlepper spätestens mit 1000 Betriebsstunden hergerichtet, gewartet und auch poliert und dann an interessierte Kunden weltweit verkauft. Dadurch haben die eigenen Mitarbeiter immer neueste Technik zur Verfügung. Die Kompetenz und der Erfolg des Unternehmens hängen maßgeblich von den Mitarbeitern ab.

Agrolohn ist in der Kalkulation seiner Dienstleistungen transparent, nicht der günstigste, dafür sind die Mitarbeiter aber sehr gut ausgebildet, die Maschinen top in Schuss mit geringsten Ausfallzeiten und es wird immer für den Kunden eine passgenaue Lösung gesucht. Auch in der Ausbildung zur Fachkraftagrarservice ist Agrolohn sehr engagiert. Im Jahr 2003 wurde Agrolohn als erster anerkannter Fachbetrieb Fachkraft Agrarservice in Bayern anerkannt und hat seither fast immer in jedem Ausbildungsjahr je einen Auszubildenden. Diese werden vor allem durch Franz sehr gut im Pflanzenbau und den Grundkenntnissen ausgebildet. Herr Johann Kobler ist Vorsitzender des Prüfungsausschusses in Triesdorf und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Schulstandort in Triesdorf ins Leben gerufen wurde. Am Ende der sehr interessanten Führung blieb noch genügend Zeit, um alle offenen Fragen zu beantworten. Alle waren sich dann bei der Verabschiedung einig, heute ein außergewöhnlich gut organisiertes und gleichzeitig zukunftsträchtiges Lohnunternehmen besucht zu haben, welches auch in der Mitarbeiterführung ein Vorzeigebetrieb ist.

Bild3 Agrolohn Johann Kobler bearb

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einer Gastwirtschaft vor Ort machten wir uns auf den Heimweg nach Triesdorf. Es war für alle eine sehr lehrreiche Exkursion. Die Auszubildenden bedankten sich noch bei den Lehrkräften für die Organisation. Sie waren auch sehr froh, die Kosten durch eine großzügige Spende über 500 € von der Landesanstalt für Landwirtschaft deutlich zu reduzieren.

Text: Florian Büttner, Nils Herbert, Lukas Seubert, Leon Rafler, Nico Lenzer (FAS 11)

Bilder: Florian Büttner, Johann Kobler (FAS 11)

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