Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

GefluegelAm 29.06.2016 um kurz vor 7 ging es los zur Brüterei Süd in Regenstauf, Oberpfalz. Dort durften wir  in den  Brutablauf hinein schnuppern und bekamen eine umfassende Führung von Dr. Bachmeier durch alle Bereiche.

Die Brüterei ist in einer Integration verankert, d.h. von der Elterntierherde, der Brüte-rei über die Mastfarmen bis hin zu Futtermühlen ist alles in einer Hand. Das Fas-sungsvermögen beträgt 57 Mio. Bruteier. In der gesamten Anlage wird sehr genau auf Hygiene geachtet, denn die Bruttemperatur von 37,5°C ist auch für Bakterien die optimale Temperatur zur Vermehrung. Jeder Angestellte muss sich vor und nach der Arbeit duschen und weiße, frische Arbeitskleidung anziehen.  Die Zuluft wird gefiltert und mit UV-Licht bestrahlt, um wirklich alle Keime abzutöten. Nach jedem  Arbeitstag wird der Arbeitsbereich gewaschen und desinfiziert.
 Nach Anlieferung der Bruteier werden diese zuerst einmal gründlich desinfiziert, um möglichst viele Keime abzutöten. Danach geht es über die Umlage in die Bruthorden in den Vorbrüter. Dort wird mit großer Präzision (0.1° Fahrenheit Toleranz) das Brutei 18 Tage lang bebrütet. Beim Schieren am 18. Bruttag werden die unbefruchteten Eier aussortiert, der Rest auf Schlupfbruthorden umgelegt. Im Schlupfbrüter schlüpfen die Tiere am 21. Tag. Im folgenden Produktionsschritt werden dann die missgebildeten Küken  aussortiert. Der gesamte Produktionsablauf ist hochgradig technologisiert.
Anschließend wurden wir noch zu einer Brotzeit eingeladen. Dort hatten wir Gele-genheit noch einige interessante Dinge in Erfahrung zu bringen und Fragen zu stellen. So wurden wir zum Beispiel über die Kostenstrukturen der Brüterei aufgeklärt. Auch wurden mögliche Arbeitsfelder in der Brüterei und den dazugehörenden Farmen erläutert. Neueinsteiger mit abgeschlossener Ausbildung zum Tierwirt sind gefragte Fachkräfte und können zwischen 2.100 € und 2.500 € brutto verdienen.
Nach der Brüterei Süd fuhren wir zur Hähnchenschlachterei nach Bogen bei Straubing. Auch dort wurden wir mit einer deftigen Brotzeit empfangen. Auf einer Produktionsfläche von rund 50.000 m² werden etwa  600 – 700  Mitarbeiter beschäf-tigt, die täglich ca. 210.000 Hähnchen schlachten. Die voll automatisierte Schlacht-kette schafft etwa 12.500 Tiere in der Stunde. Nach dem Brand am Rosenmontag 2015 wurde die Schlachterei innerhalb eines Jahres wieder fast komplett aufgebaut und ist jetzt eine der modernsten in Europa. Sie wurde großzügig und hoch energie-effizient gebaut, um Kosten in der Produktion zu sparen und die Umwelt zu schonen. Dazu wurde ein modernes Luftwäschersystem, das die Abluft reinigt, installiert. Selbst das Schmutzwasser wird in einer betriebseigenen Kläranlage gründlich gereinigt, das saubere Wasser wird dann wieder in die Donau geleitet.
Vom Abladen der Tiere vom LKW bis hin zur Verpackung der einzelnen Endprodukte sind alle Arbeitsschritte voll automatisiert und müssen nur noch von den Mitarbeitern überwacht werden. Feinarbeiten und Nachkontrollen werden noch von Mitarbeitern ausgeführt. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war die Zerlegeanlage erst seit 3 Tagen in Betrieb, während die Schlachtung schon seit April wieder in Produktion ist. Nach dem Herunterkühlen der Schlachtkörper darf die Kühlkette nicht mehr unterbrochen werden. Deshalb laufen alle weiteren Produktionsschritte  bei einer Raumtemperatur von 2-3°C ab.
Etwa 90% der gesamten Produktion werden nicht als ganze Hähnchen, sondern zerlegt oder als Verarbeitungsware verkauft. Davon wird der Großteil an Discounter und Fastfood Ketten abgegeben. Die Produkte werden hauptsächlich als Frischware und nur ein geringer Teil als Tiefkühlware verkauft. Die Frischprodukte und Verarbeitungswaren werden noch am selben oder nächsten Tag an die Kunden ausgeliefert. Bis auf das Konfiskat werden alle tierischen Nebenprodukte verarbeitet, entweder zu Tiernahrung, zur Energiegewinnung (Biodiesel) oder werden an andere Länder, die eine höhere Nachfrage nach Innereien und anderen Nebenprodukten (Hals, Herz, Leber, Magen und Ständer) haben, verkauft.
Zum Tagesabschluss waren wir noch in dem Restaurant „Zum schönen Ausblick“ mit Blick auf die Donau um noch einmal den Tag Revue passieren zu lassen. Auch ohne das obligatorische Feierabendbier war es auf jeden Fall ein gelungener und lehrreicher Tag.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.