Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Zoo 1Eigentlich sollte es ja noch etwas weiter weg gehen; nämlich nach Amsterdam. Doch das Leben sorgt schon für Abwechslung. Und so fuhren wir – die Abschluss-klassen T12 a/b/c der Tierpfleger - in diesem Jahr nach Frankfurt, um den dortigen Zoo zu besuchen.


Pünktlich um 07:00 Uhr hatten alle Schüler (und eine ganze Meute von Lehrern inklusive späterem Überraschungsgast) im Reisebus Platz genommen – und los ging’s. Die Hinfahrt verlief reibungslos. Auf einem Parkplatz bei Rothenburg nahmen wir noch einen Fahrgast auf. Unter einigen lautstarken Rufen kam unser ehemaliger und nun pensionierter Lehrer Herr Leis an Bord.
Gegen 11:00 Uhr trafen wir in Frankfurt am Zoo ein. Herr Gharadjedaghi (Ausbilder im Zoo) und vier Auszubildende empfingen uns. Nach einer kurzen Ansprache teilte sich unsere Gruppe: die Zootierpfleger, Herr Zeisner und Herr Kreimer gingen mit zwei Azubis mit, die anderen Tierpfleger plus Lehrkräfte folgten den anderen beiden.
Zunächst blieben wir aber zusammen und duften bei einer Schaufütterung von Robben (Südafrikanischer Seebär und Seehund) dabei sein. Wir erfuhren Wissenswertes über die Tiere, ihr Futter und den Umgang mit ihnen (Target-Training). Dann ging die Zootierpfleger-Gruppe in Richtung Grzimek-(Nachttier-)Haus. Diese Einrichtung ist etwas ganz besonderes – nicht viele Zoos bieten so eine Fülle an nachtaktiven (und sehr empfindlichen) Tier-arten. Man kann hier Tiere beobachten, die eigentlich tagsüber schlafen. Dies wird durch eine Umkehrung des Tag-Nacht-Rhythmus (Lichtprogramm) ermöglicht. Zunächst mussten wir uns erst an das Dämmerlicht gewöhnen, um überhaupt etwas zu sehen. In der Dunkelabteilung sahen wir u.a. Australische Schwimmratten, ein Fingertier (füllen ökologische Nische der Spechte, die auf Madagaskar fehlen) und Brillenblattnasen. Letztere ist  eine aus dem nördlichen Südamerika stammende tropische Fledermausart. Im Gegensatz zu unseren einheimischen insektenfressen-den Fledermausarten, wie z.B. Kleine Hufeisennase, ernähren sie sich von v.a. Früchten. In der Hellabteilung konnten wir Neuweltaffen (Zwergseidenäffchen) und den Kurzschnabeligel sehen. Außerdem wurden Nördliche Tupaias gezeigt – eine Spitzhörnchenart aus Südost-Asien, die als Vertreterin einer urtümlichen Säugetierordnung gilt und verwandtschaftlich den Primaten – also auch uns – nahe steht. Unsere Begleiterinnen aus Frankfurt verabschiedeten sich und wir setzten in kleineren Gruppen unseren Rundgang fort.
Eine gutgelaunte Truppe aus Zoo- und Tierheim-Tierpflegern machte sich (in Begleitung von Herrn Kreimer) auf den Weg. Allerdings machte sich die Mittagszeit in unseren Mägen bemerkbar und vor uns stand eine Pommes-Bude- also gab es erst mal eine Stärkung: Pommes mit Ketchup. Erstes Highlight war der „Borgori-Wald“. Auf knapp 10.000 m² wurde 2008 ein modernes Menschenaffenhaus eröffnet. Drei Arten werden gezeigt, nämlich Bonobo, Westlicher (Flachland) Gorilla  und Sumatra Orang-Utan. Die im Unterricht angesprochenen Fortbe-wegungsweisen von Gorillas (eher am Boden, Knöchelgang) und Orang-Utans (eher Bäume, Hangeln) konnten anhand der Einrichtung der Gehege (Strukturierung, Klettermöglichkeiten) gut nachvollzogen werden. Weiter ging es zu den Spitzmaulnashörnern, vom Aussterben bedrohte Pflanzenfresser aus Afrika. Ihre bewegliche und lange Oberlippe funktioniert wie ein Greifer. Sie eignet sich sehr gut zum Abstreifen der belaubten Zweige von Sträuchern in der Trockensavanne. Deshalb bezeichnet man sie nach der Art der Nahrungsaufnahme als Browser, also Laubfresser. Der Weg führte uns weiter zu den Geiern u.a. Bart- u. Königsgeier– leider immer noch verkannten Vertretern der Greifvögel. Eine Anschauungstafel gab Auskunft über das unterschiedliche Nahrungsspektrum dieser faszinierenden Flugkünstler. Dabei wurde deutlich, dass einzelne Geierarten verschiedene Teile der Beute bevorzugen, um Nahrungskonkurrenz zu vermeiden. In den nächsten beiden Gehegen sahen wir Okapis und (Netz-)Giraffen – nah verwandte Paarhufer mit gegensätzlichen Lebensräumen. Das Okapi kommt im zentralafrikanischen Regenwald vor, während die Giraffe Trocken- und Dornsavannen bis hin zur Halbwüste bevorzugt. Gemeinsam ist beiden ihre lange, bläuliche Zunge (die sich weich und trocken anfühlt). Im Anschluss standen einige Grévy-Zebras auf der Anlage. Sie ist die sel-tenste (ca. 3000 Tiere in der Natur) und größte (bis 160 cm Widerristhöhe) der drei Zebraarten. Sie kommen nur in Äthiopien und Kenia vor, sind in kleinen Familiengruppen unterwegs und haben ein enges Streifenmuster sowie große (eselähnliche) Ohren. Vorbei am Streichelzoo mit Westafrikanischen Zwergziegen – Herr Kreimer erklärte uns, dass diese Zwergform aufgrund ihrer verkürzten Mittelhand- bzw. Mittelfußknochen beruht – ging es zum Exotarium und Aquarium. Eine völlig andere Welt tat sich auf: Terrarien und Aquarien besetzt mit außergewöhnlichen Schönheiten (z.B. Rotfeuerfisch, Seepferdchen) und Raritäten (z.B. Geierschildkröte). Plötzlich huschte über die Wand etwas Grünes! Vor unseren Augen hing ein Großer Madagaskar Taggecko und sah uns unverwandt an. Mit seinen mit Haftlamellen besetzten Finger- und Zehenspitzen kann er selbst an Glasscheiben mühelos laufen.Zoo 2
Einige Gehege hatten wir noch gar nicht gesehen und doch war die Zeit, ohne es zu merken, bereits auf kurz vor 15:00 Uhr fortgeschritten. Noch einen Kaffee oder Eis am Kiosk und wir mussten wieder in Richtung Ausgang. Ein letzter Blick auf eine botanische Schönheit – eine Amerikanische Sumpfzypresse, deren Luftwurzeln (Pneumatophoren) in kurioser Weise aus der Erde ragten - und wir waren wieder vor dem Zoo angekommen. Unser Zebra-Fan Tobi konnte nicht umhin und kaufte sich noch rasch ein T-Shirt mit dem Portrait eines Grévy-Zebras.
Der Bus war startklar und alle anwesend, also ging es wieder gen Triesdorf. Der Stau auf der Autobahn und die defekte Klimaanlage konnten unsere Laune nur kurzfristig trüben. Eine spontan eingelegte (und von den hinteren Sitzplätzen bejubelte) Pause verzögerte unsere Heimfahrt nur unwesentlich, brachte aber endlich etwas Abkühlung. Die Mensa konnte zwar nicht mit dem Abendbrot warten, aber dies tat dem Ganzen kaum Abbruch – im Gegenteil. Wir trafen uns einfach draußen bei den Weihern. Mit Decken und bei einem spontanen Picknick ließen wir den Abend allmählich ausklingen. Der zunehmende Mond ging wunderschön über Triesdorf auf. Und so konnte noch ein wenig Gemeinschaftsgefühl und Verbundenheit belebt und hochgehalten werden, denn niemand wollte in diesem Augenblick an die nächste Woche (und die Abschlussprüfung) denken (die bereits in aller Munde war).
Wir bedanken uns bei unseren Lehrern, die diese Fahrt organisiert haben.Zoo 3

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